Christoph Schabetsberger: Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft

Von Baumgartenberg einmal um die Welt

Als ich im Herbst 1999 die Ausbildung am Europagymnasium begann, hatte ich keine Ahnung, wohin mich dieser Weg einmal führen würde. Nach der Matura 2007 war mir dies vielleicht nicht viel klarer – aber die Zeit an der Schule hat in mir vor allem eines geweckt: Die Begeisterung für Sprachen und den Drang, über den Tellerrand hinauszublicken und neue Welten kennenzulernen. Neben dem Unterricht in Englisch, Französisch und Latein waren dies vor allem die Sprachwochen, Besuche des englischen und französischen Theaters, zahlreiche Projekte, und vor allem der Theaterworkshop mit David Taylor in der 7. und 8. Klasse, der für mich und viele meiner MitschülerInnen ein sehr prägendes Erlebnis war.

Nach Absolvierung des Präsenzdienstes nutzte ich die verbleibende Zeit bis zum Beginn des Studiums im Herbst, um erste Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Meine erste alleinige Reise im Alter von 18 Jahren führte mich damals für zwei Monate nach Ecuador, wo ich die Grundzüge der spanischen Sprache erlernte. Kurze Zeit später begann ich ein Bachelorstudium für Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft an der FH Krems. Ob Zufall oder nicht, ich fand mich im Unterricht abermals in einem ehemaligen Kloster wieder…

Während diesem – sehr international ausgerichteten – Studium hatte ich die Möglichkeit, ein Praktikum in Spanien sowie ein Austauschsemester in Hong Kong zu absolvieren, beides sehr prägende Ereignisse in meinem Leben. Nach dem dreijährigen Studium waren meine Fremdsprachenkenntnisse soweit gefestigt, um mich ins „richtige“ Leben zu stürzen – die Grundlagen, die ich damals vom Europagymnasium mitnahm, nicht zuletzt auch durch Latein, halfen mir auf jeden Fall, meine Englischkenntnisse auf professionelles Niveau zu heben sowie Spanisch und Chinesisch zu erlernen.

Allerdings war mein Entdeckerdrang noch nicht gestillt und so beschloss ich, für ein weiteres Praktikum wieder nach Südamerika zu gehen. Nachdem ich ein halbes Jahr bei Sprachschulen in Peru und Chile gearbeitet hatte, ergab sich auf der weiteren Reise die Möglichkeit für mich und meine Partnerin, in Cusco, Peru, ein Hostel sowie eine kleine Saftbar zu eröffnen. Natürlich konnten wir diese einmalige Möglichkeit nicht ausschlagen, und so schafften wir es in kurzer Zeit, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen und zu führen.

Mittlerweile bin ich wieder zurück in Österreich, und so wenig wie ich zu Beginn jedes meiner Lebensabschnitte gewusst habe, was als nächstes auf mich wartet, so wenig wusste ich es auch bei meiner Rückkehr. Aber die schönsten Dinge passieren oft unerhofft, und so ergab sich für mich die Möglichkeit, beim Vienna’s English Theatre als Manager der Schultourneen zu arbeiten. Genau das, was mich während meiner Schulzeit so geprägt hat, kann ich nun selbst verwirklichen – und David Taylor ist jetzt mein Kollege. Man weiß eben nie, was das Leben so bringt, aber ich denke doch, dass mich die Zeit im Europagymnasium auf jedem Stück meines Lebens begleitet hat und begleiten wird. Ganz getreu dem Motto: Wollen – Wagen – Wissen.