Reise nach Brüssel: Die europäische Idee zum Greifen nah
Die sechsten Klassen des Europagymnasiums Baumgartenberg starteten ihre diesjährige Studienreise am 11.11. morgens am Linzer Hauptbahnhof. Neun Stunden sollte die Anreise dauern, am Ende wurden jedoch vierzehn daraus, inklusive einem dreistündigen Zwischenstopp in Frankfurt und einem Kurzbesuch des Kölner Karnevalpublikums im Zugabteil unserer Reisegruppe – letztlich ein schönes Lehrstück dessen, wie überraschend, abwechslungsreich und abenteuerlich europäisches Reisen sein kann. (Grüße gehen an dieser Stelle raus an die Brüssel-Reisegruppe des Vorjahres, der es laut deren Reisebericht wohl ähnlich ergangen ist...)
Nach einer längeren Verzögerung erreichte die Gruppe also schließlich, zwar müde, aber neugierig und gut gelaunt, den Bahnhof Bruxelles-Midi. Anschließend ging es direkt ins Hotel und ab ins Bett – immerhin war es da schon 23:00 Uhr.
Am nächsten Tag wurde vor Ort aus abstrakten Begriffen wie „Institutionen“ und „Vertretungen“ dann rasch greifbare Erfahrung, denn ab diesem Moment sollte alles nach Plan laufen. Am ersten Tag lernten die Schüler:innen die Ständige Vertretung Österreichs bei der EU kennen, die durch interessante Vorträge einen Einblick in deren Arbeit lieferte, während nachmittags ein Besuch im Europäischen Parlament anstand, um mit der EU-Abgeordneten Frau Dr. Angelika Winzig darüber zu diskutieren, was es bedeutet, die Idee Europa direkt vor Ort zu leben. Ein Besuch im Plenarsaal des Parlaments ergänzte das vermittelte Bild – die Gruppe konnte selbst auf die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Blick werfen. In diesen Begegnungen konnten die Schüler:innen unmittelbar nachvollziehen, wie politische Entscheidungen vorbereitet werden und welche Rolle Debatten, Kompromisse und Expert:innenwissen dabei spielen.
Tag zwei hielt weitere Einblicke in die europäische Arbeit parat. Vormittags stand ein Vortrag in der Europäischen Kommission auf dem Programm, während es direkt danach zu einem Mittagessen und anschließender Diskussion in den Ausschuss der Regionen ging – die ein oder anderen Schüler:innen spekulierten zu diesem Zeitpunkt bereits darüber, selbst ein Praktikum auf europäischer Ebene anzustreben.
Am Donnerstag- und Freitagnachmittag stand mit dem Haus der Europäischen Geschichte und dem Parlamentarium ein Einblick in die Geschichte Europas und der Europäischen Union auf dem Programm. Während es in den Institutionen zuvor um die politischen Mechanismen ging, wurde die Idee Europa nun so richtig greifbar, denn während der Rundgänge durch die Museen stellte sich eines schnell heraus: Politik ist nichts Abstraktes; sie betrifft die ganz konkreten Menschen da draußen – und damit uns alle!
Neben all dem blieb viel Raum für kulturelle Entdeckungen: Grand Place, Manneken Pis und das Atomium machten die Stadt lebendig, und kulinarische Stopps — vom internationalen Angebot im Wolf-Food-Market bis zu den berühmten Pommes bei Maison Antoine — rundeten die Reise ab. Mit dem Nachtzug ging es am Freitagabend dann nach Hause, um am nächsten Morgen müde, aber mit einer festen Überzeugung wieder in Linz anzukommen: Die europäische Idee ist eine wichtige und eine gute!
Gefördert wurde die Reise vom Bundeskanzleramt der Republik Österreich.


