Besuch im Stift Kremsmünster

November 2013 / 7a / Religion
besuch im stift kr

Vielfalt – Pluralität – ist ein wesentliches Kennzeichen unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Diese Vielfalt betrifft auch unsere persönliches Lebensgestaltung. Heute ist es nicht mehr selbstverständlich zu heiraten, eine Familie zu gründen und zwei oder mehrere Kinder zu bekommen. Wir nehmen verschiedene Modelle des Zusammenlebens wahr. Manche Menschen wählen ganz bewusst das eine oder andere Lebenskonzept, bei anderen entwickelt sich die konkrete Lebensform eher zufällig.

Die Vielfalt an Lebensentwürfen, mit denen wir es gegenwärtig zu tun haben, ist zugleich eine Herausforderung an die je eigene Lebensgestaltung: Woran kann ich mich orientieren? Welches Lebenskonzept entspricht mir, meinen Begabungen und Talenten, nicht zuletzt meinem Glauben? Jeder von uns ist daher gerufen und berufen, den eigenen Weg zu suchen. Schüler und Schülerinnen der 7a beschäftigten sich im Religionsunterricht über einen längeren Zeitraum mit diesen Fragen. Sie lernten verschiedene Lebensformen kennen, die zur Auseinandersetzung mit den eigenen Plänen motivieren sollen.

Einer selten gewordenen Lebensform begegneten die Schüler und Schülerinnen beim Besuch im Stift Kremsmünster. Im Gespräch mit Pater Maximilian und Pater Franz erfuhren sie von zwei jungen Mönchen persönliche Beweggründe für einen Eintritt in ein Kloster. Das Stift Kremsmünster ist ein Benediktiner-Kloster. Ihre Ordensregel lässt sich kurz mit „Bete und arbeite“ beschreiben. Die Gebetszeiten geben dem Tagesablauf eine Struktur. So durften wir auch beim Mittagsgebet der Mönche in der großen Stiftskirche dabei sein. Die Arbeit sehen Benediktiner-Mönche sinnstiftend und notwendig. Die Erzählungen der Mönche über ihren beruflichen Alltag unterschieden sich gar nicht so sehr von denen weltlicher Arbeitnehmer.

Im Gespräch mit den Mönchen erfuhren die SchülerInnen viel über die Aufgaben des Mönchtums in der Geschichte und über die Entwicklung verschiedener Orden. Sie sprachen über ihren Tagesablauf im Kloster, über Probleme im Zusammenleben und über die Schwierigkeit der Balance von Besitz und Verzicht. Pater Franz entkleidete sich von seinem Habit, um uns die vielen Schichten und Bedeutungen seiner Ordenskleidung zu präsentieren. Bei einer Klosterführung wurde uns viel Spannendes über die Geschichte und Vergangenheit des Stiftes erzählt. Wir bewunderten die Sammlungen, wie den Tassilo-Kelch, die Bibliothek oder die Waffenkammer. Der wunderschöne Kaisersaal, dessen Fresken noch im Originalzustand sind, versetzte uns ins Staunen. Es ist fast beneidenswert, dass die SchülerInnen des Stiftsgymnasiums hier ihren Maturaball feiern können. Interessant ist auch die wirtschaftliche Seite des Klosters: Mit fast 100 Angestellten ist es ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Das Unternehmen verwaltet ein großes Forstgebiet, besitzt eine Fischzucht, bietet Saalvermietungen und Wohnungen an, zudem gibt es einen Klosterladen, eine Klosterschank und nicht zuletzt ein Gymnasium.

 

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